
Holland
Total Teil: 213 km
Total Trip: 2865 km

Fr. 14.9.12,
Ter Apel, 19 km, 3.0 Std., 5 Schleusen |


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Für die
Weiterfahrt auf dem
Haren-Rütenbrocker Kanal sind verschiedene Informationen im
Umlauf. Im Internet lese ich, dass die Brückendurchfahrt am
Freitag den 14. September nur zwischen 12 und 13 Uhr erfolgen
kann. Ich gehe am Vortag zum Schleusenwärter und er bestätigt mir,
dass die Aurora am Freitag um 11.30 Uhr an der Schleuse Haren sein
soll um nachher um 12 Uhr durch die Brücke fahren kann. So ist
dann auch fast, denn die Schleusung ging perfekt mit 2 €
Kanalgebühren. Wir sind pünktlich bei der Brücke aber es wurde bis
12.15 Uhr emsig weitergearbeitet. Nach meinem Hupkonzert bequemten
sich die Arbeiter die Brücke zu öffnen und ihre Mittagspause
einzulegen. Bei der nächsten Schleuse sind wir zu viert. zwei grosse
und zwei sehr kleine Boote. Das zweite grosse Boot will nicht
aufschliessen und so bleiben die anderen Boote draussen. Der Kapitän
im hinteren Boot meint er wolle mit den anderen kleinen Boote fahren
und er mache dadurch langsamer. Da die nächsten Brücken uns
Schleusen automatisiert sind rufe ich per Telefon, Funk gibt es
nicht, den Schleusenwärter an und berichte, dass wir den Rest der
Strecke alleine fahren. Er hat das ganze im Video gesehen und meint,
"dass habe er sich noch fast gedacht". So wird bei Regen solo die 12
Kilometer bis zur holländischen Grenze gefahren. Eine uralte
Schleuse die offen ist, markiert die Grenze zu Holland. Flugs
dahinter ist auch schon eine Strassentankstelle mit einer Diesel
Zapfsäule am Wasser. Leider reicht der Schlauch nicht übers Boot und
so wird im engen Kanal gedreht. Dank Bug- und Heckstrahler geht das
mit je einem halben Meter Abstand vom Ufer problemlos. Bis zum
Yachthafen sind aber noch 5 Brücken mit einer Durchfahrtshöhe von
weniger als einem Meter und eine Schleuse. Wie weiter? Eigentlich
sollte von deutscher Seite ein Telefon nach Holland gemacht worden
sein! Ich gehe nochmals zur Tankstelle und frage die Kassiererin ob
sie eine Telefonnummer hat, leider ohne Erfolg. Als ich aber
zurückkomme hebt sich die erste Strassenbrücke und ich starte die
Aurora um noch vor den anderen drei Schiffen, die uns mittlerweile
eingeholt haben, durchzufahren. Es klappt und im Verband durchfahren
wir die ersten Kilometer in holländischen Gewässer. Zum Yachthafen
wird durch eine 2.70 Meter hohe Brücke gefahren. Er ist nur halb
belegt und wir sind die einzigen Gäste. Das kleine Städtchen ist
Holland pur mit vielen Kanälen, schönen Häuser und Gärten von denen
man nur träumen kann. Viele Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden und
so Schlemmern wir uns durch. Am Sonntag wieder super Wetter, so wird
ein Spaziergang zum einzigen Kloster gemacht. Für die Weiterfahrt
bekommen wir die Telefonnummer des Brückenwärters 0031623966716. Bis
nach Groningen sind es 40 km mit 53 Brücken die bedient werden. Das
kann ja heiter werden. Das nächste Etappenziel planen wir nur Mal in
15 km mit ca. 23 Brücken.
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M0. 17.9.12,
Stadskanaal, 20 km, 3.7 Std., 4 Schleusen |


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Es wird Wasser gebunkert und ich Rufe per Telefon den ersten
Brückenwärter an. "Ja sofort ist die holländische/deutsche Antwort"
es dauert aber trotzdem noch 20 Minuten. Nach sechs Brücken die
Ablösung und weiter eine für die Schleuse. So geht das weiter bis
Stadskanaal. Die Mittagszeit wir selbstverständlich auch
eingehalten. Das Fazit ist: Mit sechs verschiedenen Brückenwärter
werden 22 bewegliche Brücken und 4 Schleusen in fünf Stunden
bewältigt. Die Ablösung erfolgt telefonisch und wird sehr gut
organisiert leider dauerte es bis zu einer viertel Stunde bis dann
auch der Brückenwärter präsent ist. Das Städtchen bietet einen
sehr guten Anleger hinter der Eurobrug No 100 und viele gute
Einkaufsmöglichkeiten wie Albert Heijn der Lieblingsladen von
Heldrun. Wir melden uns für den nächsten Tag für halb neun Uhr
an Richtung Zuidlaardermeer (Groningen) und sind gespannt auf die
Bedienung der Brücken denn in den Karten steht: "33xBB H10 W60,
Bedienung BB 8-18 uur, op Scooters". |
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Mi. 19.9.12, Groningen, 43 km, 5.8 Std., 4 Schleusen |


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Um viertel nach acht steht schon ein aufgestellter Brückenwärter
neben der Aurora und meint er nähme uns jetzt mit! Im Konvoi zu
dritt legen wir ab und durchfahren die erste Brücke die schon auf
grün steht so ist es auch bei der ersten Schleuse. Alle haben gut
Platz und es ist nur 1.50 m hinunter zu schleusen. Mittlerweile ist
noch ein zweiter Brückenwärter dazu gestossen. und sie fahren, ja
blochen, zur nächsten Brücke so ist immer alles offen. Bei der
Abzweigung nach Veendam wechselt die Brücken-Mannschaft. Nach
Groningen können zwei Routen befahren werden. Einerseits den
bisherigen Kanal über Veendam oder die neue Strecke über den im
Frühling 2012 eröffneten resp.. wiederbelebten Grevelinskanaal,
Kielsterdiep und Kieldieb zum Zuidlaardermeer. Zwei junge und ein
älterer Brückenwärter auf Scoter begleiten uns von einer Brücke zur
anderen. Sie lösen sich mit dem öffnen und schliessen ab, so ist die
Durchfahrt jeweils offen. Sie sind so schnell, dass wir kaum
nachkommen und es überhaupt keine Wartezeit gibt. Die Breite des
Kanal ist mittlerweile auf 8 m geschrumpft und unter dem Schiff sind
nur noch 40 cm Wasser. Das bedeutet, dass unsere Geschwindigkeit,
mangels Wasser für die Schraube, nur noch 6 km beträgt aber wir
kommen sehr gut vorwärts. Am frühen Nachmittag wird schon das
betonnte Zuidlaardermeer (See) durchfahren. Es ist von Vorteil sich
an die Fahrrinne zu halten, denn sonst ist nur eine Tiefe von 60- 90
cm vorhanden. Der geplante Anlegeplatz beim Restaurant Anfangs
Drentsche Diep sieht nicht so einladend aus und so fahren wir
weiter nach Groningen. Der nun folgende Kanal ist für die
Binnenschifffahrt und ist viel grösser mit drei Brücken die per Funk
zur Öffnung angefordert werden. Es klappt bestens und so kann schon
am Nachmittag im Oosterhaven belegt werden. Groningen ist eine
Studentenstadt mit viele jungen Leuten die immer mit den Velos
unterwegs sind. Trotzdem hat es viele Sehenswürdigkeiten wie der
Martiniturm. Er war beim Bau 1482 mit 127 Meter der vierhöchste Turm
in den Niederlanden. Zur Feuer des Abzuges der wallonischen Truppen
wurde 1577 ein Freudenfeuer auf dem Turm entzündet, mit
katastrophalen Folgen: Der Turm brannte bis auf 69 Meter ab. Die
Restaurierung wurde 1627 abgeschlossen. Seither ist der Turm 97
Meter hoch. Goudkantoor (Foto): Ursprünglich diente das 1635
errichtete Gebäude als provinziales Steuerbüro. Mit seiner reich
verzierten Fassade ist es das letzte Gebäude in Groningen, das im
Stil der Renaissance gebaut wurde. Den Namen ‘Goudkantoor’
(Goldprüfungsamt) bekam es erst im 19. Jahrhundert, als dort das
“Amt zur Prüfung von Gold und Silber” seinen Sitz hatte. Im
Internet recherchierten wir nach der besten Zugsverbindung nach
Hause und finden eine am Samstag den 13. Oktober 2012. Da wie so
früh Online Buchen haben wir den 1. Klassen Preis unter dem normalen
2. Klassen Preis. |
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Di. 25.9.12, Zountkamp, 36 km, 4.2 Std., 2 Schleusen |
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Das Wetter könnte besser sein, aber es geht trotzdem weiter. Kurz um
die Ecke kommt die erste grosse Schleuse. Vor x Jahren wurden wir
hier recht lange hängen gelassen und Heute ist grün, denn ein
Berufsschiff hat die Schleuse verlassen. Wir sind noch recht weit
weg aber ich mache mich per Funk bemerkbar und siehe da es kam aus
dem Lautsprecher, dass wir in die Schleuse hineinfahren können. Das
machen wir natürlich gerne und die Schleusung ist geschafft. Die
weitere Fahrt führt in den Reitdiep, dass ist die Wasserstrasse als
Groningen noch Meeresanschluss hatte. Er ist genug Tief und Breit
sowie schlängelt sich durch die Landschaft. Das Öffnen der Brücken
kann ich alle über Funk anmelden und prompt wird die Strasse gehoben
oder gedreht. Als Anlegeplatz in Soutkamp fahren wir in den
Dorfhafen. Es hat gute Ringe zum Belegen und Strom ab der Säule mit
ein Euro Münzen. Vis à Vis ist der VVV (Verkehrsverein) mit
einem Fischermuseum das wir gerne besuchen. Es beinhaltet ein
kleiner Fischkutter mit allem Zubehör und ein Fischerhäuschen. Es
wird gezeigt wie man damals gelebt hat. Das Bett war nur ca. 1.20 m
lang und ein schlafen wie wir es gewohnt sind ist undenkbar. Ich
wollte es wissen und habe die Dame bei der Kasse gefragt, wie früher
wohl genächtigt wurde. Die Antwort war ganz logisch und lautete:
"Die Leute von früher haben quasi im Sitzen geschlafen, denn nur
tote Leute liegen gestreckt da". Wieder etwas neues gelernt! Heldrun
kocht etwas feines und ich geniesse trotzdem das 2 m Bett der
Aurora. |
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Mi. 26.9.12,
Dokkum, 28 km, 3.5 Std., |


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Zoundkamp war einst ein Meereshafen bis der Damm bei Lauwersoog
gebaut wurde, so durchfahren wir das Binnenmeer Slenk. Der Wind mit
4-5 Bf und kleine Wellen haben der Aurora nichts an und bald ist der
Dokkumer Djiep in Sicht d.h. wieder im Kanal wo das Wetter überhaupt
kein Thema ist. Die Willem Lorésluis steht auch noch offen und so
sind bald die Windmühlen von Dokkum in Sicht. Leider bleiben wir bei
der letzten Brücke um 12:05 Uhr hängen, um diese Jahreszeit wird
eine Mittagspause von 12 bis 13 Uhr eingelegt. Die Brücke wird aber
sehr pünktlich bedient und nach einer Kurve sind wir an einem der
schönsten Orte in Holland, direkt unter der Windmühle in der
Suder-Gracht. Anleger perfekt und Strom pauschal, was will man noch
mehr. In der Nähe hat es noch zwei weitere schweizer Boote und so
wird der Apero ja z'Nacht bei Ruth und Luck eingenommen, sowie am
nächsten Tag bei Ursula und Richard. Für die nächsten Tage wird bei
Jumbo Esswaren und bei Lidel Mineral eingekauft. |
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Sa. 29.9.12,
Leuwarden, 24 km, 3.1 Std. |


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Die Brückenbedienung wird in Holland direkt bezahlt und so kostete
die Strecke nach Leuwarden €14.- für 10 Brücken. Der Anleger liegt
am Befestigungsgraben im Grünen, aber nach dem Gewitter ist das Gras
aufgeweicht und das Schiff braun. In der Stadt ist ein antiker
Büchermarkt aber nicht in unserer Sprache. Es hat viele Grachten und
die Strassen sind, wie eben an Samstagen, sehr belebt. Heute
Sonntag ist wieder einmal ein wolkenloser Himmel. Die Aurora steht
an einem sonnigen Platz und so wird es nach der 10 Grad kalten Nacht
bald schön warm. Es ist Jahrmarkt angesagt und da geht es auch hin.
Es hat noch mehr Leute auf der Strasse als Gestern beim Einkaufen
denn es ist auch noch Verkaufs offener Sonntag und alles mögliche
wird angeboten. Der Kaffee kann sogar an der Gracht getrunken
werden so warm ist es. Am Abend gibt es trotzdem ein Fondue, wenn es
auch nur von Emi ist. |
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Mo. 1.10.12,
Grou, 23 km, 2.6 Std. |
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Die Brücken werden um 9 Uhr aufgemacht und so ist es auch Zeit um
die Leinen los zu machen. Es sind noch deren zwei, denn die
restlichen Brücken bis zu unserem Ziel sind alle Durchfahrten 3
Meter und mehr. Das Wetter hält sich auch noch und die Regentropfen
bleiben noch oben. In Grou ist der Anleger an der Nieuwe Kade noch
frei und so hat die Aurora einen sehr guten Platz im Zentrum. Vor
der Regenfront reicht es noch für einen Rundgang zum Hafen am Pikmar
(grosser See) und durch das sehr romantische Dörfchen. Es hat sich
aber in den letzten zwei Jahren nicht viel geändert. Vom späteren
Nachmittag an bis in die Nacht regnet es ununterbrochen. |
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Di. 2.10.12,
Sneek, 20 km, 2.2 Std. |


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Der Tag beginnt sonnig uns so starten wir die letzte Etappe. Es geht
auf der Autobahn, Prinses Margriet Kanaal, durch das Sneekermeer
Richtung Süden in die Stadt Sneek. Im Veloladen Halfords wird das
zweite Velo abgeholt. Ein Kaffee an der Gracht liegt auch noch drin.
Im ANWB (Automobilclub) hole ich ein Übersichtskarte der Wasserwege
von Holland sowie die Gratis Autokarten von NL/CH/D/A/F. Des
weiteren sehen wir, dass seit dem letztem Mal alles noch steht.
Anschliessend verlegen wir zu
Veldman
Yachtcharter unser diesjähriges Winterlager. Der Empfang nach
zwei Jahren ist herzlich und wir sind willkommen. Bis zur
Abfahrt nach Hause haben wir eine gute Woche Zeit und können in
aller Ruhe aufräumen. Den Termin um die Aurora für den Winter
vorzubereiten ist auch schon abgemacht.
So beenden wir die
Saison 2012 in Sneek. |
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