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Mecklenburgische Gewässer

 

Total Teil:   826 km
Total Trip: 2127 km

 

Reisezusammenfassung

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Do. 28.6.12, Spandau, 40 km, 4.5 Std.  2 Schleusen
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Nach einer Woche ist die Zeit in Berlin vorbei, so lösen wir die Leinen im Hafen Tempelhof. Es ist ein sicherer Hafen und wir können ihn nur empfehlen. Wir haben eingehend die Karten studiert wie der Weg durch Berlin am besten zu fahren ist. Wir machten ja auch noch extra eine Boots-Tour auf der Spree um zu sehen wie es läuft. Schon bald  fahren wir vom Teltowkanal in die Spree-Oder Wasserstrasse und dann in die Berliner Spree. Bei der Mühledammschleuse melden wir uns per Funk an. Der Schleusenwärter meint auch prompt wir sollen am Sportanleger festmachen, er werde das Lichtsignal bei gegebener Zeit schalten. Wir haben schon zwei Ausflugsboote vor uns die einfahren und festmachen hat es auch noch Platz für uns. Die Hubhöhe ist mit 70 cm sehr gering und bald geht es weiter durch die Stadtmitte. Ich hänge mich an das Ausflugsschiff von der Schleuse und so kann ich bei der obligatorischen Meldepflicht einfach funken "Das Sportboot Aurora fährt hinter der BlueStar zu Tal". Zeitweise funkt das Ausflugsschiff auch noch für mich mit, denn die Standorte werden mit dem Brückennamen genannt die aber nicht angeschrieben und in der Karte nur mager beschrieben sind. Es macht aber Spass und ich würde die Fahrt wieder tun. Nach einer weiteren Schleuse sind wir schon auf dem Spandauer Schifffartskanal zu Tal. Wir biegen in die Havel-Oder-Wasserstrasse ein und finden, wie in der Karte verzeichnet, eine 24 Std. gratis Anlegestelle. Mit den Velos fahren wir nach Spandau um die Zitadelle zu besichtigen.
 
  Fr. 29.6.12, Oranienburg, 25 km, 2.7 Std. 
Es ist eine kurze Fahrt und so sind wir schon um 12 Uhr an unserem Ziel. Wir haben einen Platz im Bootshaus und Eiscafé Dietrich am Lehniz-See reserviert. Leider wahren Pfosten des Platzes sehr knapp. Mit zusätzlichen Fender drücke ich die Pfosten auseinander so, dass das Boot nicht verkratzt wird. Ich geniesse die Sonne mit dem Ausblick auf den See. Wind kommt auf und bis in der Nacht wird es zu einem Gewittersturm. Regen und Hagel vermischen sich. Im Gegensatz zu Berlin und Potsdam nehmen wir keinen Schaden.
Am Morgen ist alles vorbei und die Sonne scheint. Wir gehen in die Stadt und besichtigen das Schloss wo gerade im integrierten Standesamt Trauungen am Fliessband stattfinden. Auf dem Heimweg kaufen wir für die nächsten Tage ein. Weiter sehe ich noch eine Gasflaschenabfüllanlage die nicht mehr offen hat, denn es ist Samstag Nachmittag. Am Abend findet das Hafenfest mit Live Musik statt. Das Nachtessen ist sehr einfach unsere geräuchten Forellen schmecken aber lecker. Die Musik spielt Lieder der 80er Jahren. Es wird bis zum Einsetzen des Regens gespielt und das ist um 0:30 Uhr. Schnell ist Ruhe im Hafen eingekehrt und alle können schlafen.
 
So. 1.7.12, Ziegeleipark, 41 km, 4.9 Std.  4 Schleusen und 1 Hebebrücke
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Der Hafen ist noch verschlafen trotzdem starten wir nach 8 Uhr denn wir wissen, dass die nächste Schleuse nur mit der Berufsschifffahrt schleust (gemäss Kanalkarten). Wir kommen als zweites Boot an den Sportbootanleger. Ich melde mich über Funk an und der Schleusenwärter meint, dass wir in 20 Minuten schleusen können. Ich bin überrascht denn weit und breit ist kein Frachter in Sicht. Die Schleusentore gehen auf und mittlerweile sind es 5 Sportboote die gemeinsam ohne Berufsschiffe geschleust werden. Beim Havel-Oder-Dreieck biegen wir in die Obere Havel Wasserstrasse ein. Es folgen noch weitere Schleusen die selber bedient werden müssen. bei Km 20 erreichen wir den "Neuer Hafen Ziegeleipark" mit viel Platz zum anlegen.
Der Ziegeleihafen ist wie der Name beschreibt einer richtigen Ziegelei angegliedert die bis ins Jahr 2009 Backsteine von der Tonerde der Havel produzierte. Jetzt ist es ein Industrie Kulturzentrum mit einer tollen Ausstellung verschiedener Themen. Wir sind pünktlich zur Ziegeleibahnrundfahrt als Überblick der verschiedenen Anlagen. Am Nachmittag machen wir eine 90 min. Bahnfahrt durch die Seenlandschaft die durch die Tonstecherei entstanden ist. Dazu besichtigen wir die ehemalige Tontagebau Burgwall die, die wie schon erwähnt, bis vor kurzem noch in Betrieb gewesen ist. Als Abschluss nehmen wir an der Führung auf der "Spur der Ziegel(Back)steine  - Arbeiten im DDR Kombinat" teil. An Orginalstätten erzählen Ehemalige von ihren Improvisationstalent und hartem Körpereinsatz.
Der nächste Tag verbringen wir mit faulenzen.
 
östlichster Punkt unserer Reise                 .
Mi. 4.7.12, Templin, 27 km, 3.3 Std.  2 Schleusen  
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Nun der östlichste  Punkt unserer Reise ist erreicht. Wir sind bis jetzt 1434 km gefahren mit 146.7 Motorenstunden und vor 62 Tagen in Breisach gestartet. Die letzten Kilometer im Kanal der Templiner Gewässer sind sehr eng und mit vielen Kurven. Die Kanäle verbinden zwei grosse Seen und ist mit einer alten Schleuse mit schrägen Wänden zum unterschiedlichen Wasserniveau von 1.7 m gesichert. Damit man aber in der Schleuse gut anmachen kann ist auf der einen Seite eine ganze Lattenwand angebracht worden so bereitet das Schleusen keine Mühe. Die Schleuse ist manuell aber bedient. Während ich dem Schleusenwärter helfe berichtet er, dass zu DDR Zeiten die Bedienung von Soldaten der russischen Armee übernommen wurde und statt der Lattenwand nur zwei Stahlseile zum anmachen zur Verfügung stand. Der Stadthafen liegt am Templiner See und wir geniessen die Offenheit der Anlegeplätze mit einer wunderbaren Aussicht, so bleiben wir auch drei Nächte. Die Stadt selbst hat eine mittelalterliche aus Feldsteinen erbaute sieben Meter hohe Stadtmauer, die auch heute noch vollständig die Innenstadt umgibt und die 1.7 km in einer Stunde umwandert werden kann.
Für den Einkauf gibt es auch alles was man sich wünscht. Ein kleines Plakat orientiert über ein Propangascenter. Ich nehme meine beiden holländischen mini Flaschen aufs Velo und trampe ans Ortsende wo ich nach suchen einen kleinen Schuppen finde. Die Bedienung besteht aus einem Einheimischen der sich alle Mühe gibt die 3 Kg Propan in die Flasche zu pumpen. Nach mehrmaligem probieren mit verschiedenen Adaptern klappt es auch. Ich verweile sicher noch eine halbe Stunde und er erzählt mir von den alten DDR Zeiten. Es ist immer interessant die alten Geschichten zu hören.
 
Sa. 7.7.12, Bendereich, 32 km, 4.3 Std.  6 Schleusen
Das Wetter zeigt sich am frühen Morgen von der regnerischen Seite, wir fahren aber trotzdem los. Der Regen ist schon bei der ersten Schleuse vorbei. Es geht gut voran und können alle Schleusen in Selbstbedienung alleine schleusen. Der Halteplatz den wir für heute Nacht vorgesehen haben gibt es nicht mehr, aber nach der nächsten Schleuse finden wir das P Schild und wir legen an. Kaum alles vertäut fängt es an zu Regen aber richtig und hört erst in der Nacht auf. Trotzdem machen wir einen kleinen Spaziergang durch das sehr kleine Dorf mit einer aussergewöhnlichen schlichten Kirche und ein Judendenkmal.
So. 8.7.12, Lynchen, 13 km, 1.6 Std.  1 Schleuse
Die Fahrt ist kurz und bei schönstem Sonnenschein legen wir ab. Wir sind früh bei der einzigen Schleuse für die Lynchener Gewässer aber es warten schon drei Boote. So reicht es erst für die übernächste Schleusung was eine Dreiviertelstunde dauert. Es ist ja keine Zeit, aber wenn man wartet ist es immer länger. Wir wollten doch die Sonne geniessen an einem See wo man auch baden kann. Wir sehen von weitem den langen Steg nur mit einem einzigen Boot daran. Es stellt sich heraus, dass es ein privater Steg vom Lynchener Motorbootclub ist. In dem Boot muss wohl der Präsident gewesen sein, denn er gab uns die Bewilligung anzulegen und auch die Nacht zu bleiben. Er wollte aber trotzdem € 6,- für das Anlegen, dafür bekamen wir einen exklusiven Kleber. Ein paar andere Mietboote weist er ab! Die Sonne scheint den ganzen Tag und Heldrun ist auch noch ins Wasser gegangen. In Berlin gab es wieder Unwetterwarnungen, wir bekamen aber davon zum Glück nichts mit.
Mo. 9.7.12, Fürstenberg, 13 km, 1.6 Std. 1 Schleuse
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Zurück durch die Lynchener Gewässer gelangen wir in den Stolpsee durch die Havel und schliesslich zum Schwedtsee. Die Obere Havel Wasserstrasse verbindet viele Seen und dadurch ein sehr interessantes Bootsrevier. Wir machen an im Yachthafen von Fürstenberg.

Frauenkonzentrationslager Ravensbrück
(1939 –1945)
In dem preußischen Dorf Ravensbrück, nahe dem mecklenburgischen Luftkurort Fürstenberg, ließ die SS 1939 das größte Frauenkonzentrationslager auf deutschem Gebiet errichten. Im Frühjahr 1939 wurden die ersten weiblichen Häftlinge aus dem Konzentrationslager Lichtenburg nach Ravensbrück verlegt. Im April 1941wurde ein Männerlager angegliedert, das ebenfalls dem Kommandanten des Frauenlagers unterstand. Im Juni 1942 kam in unmittelbarer Nachbarschaft das so genannte »Jugendschutzlager Uckermark« für junge Frauen und Mädchen hinzu. Das Frauenkonzentrationslager wurde bis 1945 ständig erweitert. Als Häftlingsunterkünfte ließ die SS mehr und mehr Baracken aufstellen, im Herbst 1944 zudem ein Zelt. Innerhalb der Lagermauer entstand ein »Industriehof« mit Produktionsstätten für traditionelle Frauenarbeiten wie Schneidern, Weben und Flechten. Neben dem KZ- Gelände errichtete die Firma Siemens & Halske 20 Werkhallen, in denen Häftlinge ab Spätsommer 1942 zur Zwangsarbeit herangezogen wurden. Mit Fortgang des Krieges entstanden über das ganze Reich verteilt über 40 Außenlager, in denen Ravensbrücker Häftlinge Zwangsarbeit leisteten.
In den Jahren 1939 bis 1945 sind etwa 132.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche als Häftlinge registriert worden. Die nach Ravensbrück Deportierten stammten aus über 40 Nationen, unter ihnen Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma.
(Auszug aus der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten)

Beeindruckt von dieser Gedenkstätte, kaufen wir am Nachmittag ein für die nächsten Tage.
Mi. 11.7.12, Rheinsberg, 35 km, 5.9 Std. 4 Schleusen
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Bekannt vor allen Dingen durch sein Wasserschloss am Grienericksee. Viele berühmte Persönlichkeiten waren hier schon ansässig. Das Schloss selbst war nach 1945 zunächst dem teilweisen Verfall preisgegeben und wurde dann als Diabetiker-Sanatorium genutzt. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten erstrahlt das Schloss heute jedoch in neuem Glanz und ist ein Touristenmagnet.
Die Herstellung von Keramikwaren hat in Rheinsberg Tradition und reicht in das Jahr 1762 zurück. Die Familie Carsten stellt seit 1901 Gebrauchskeramik in ihrer Manufaktur her, fast alles in Handarbeit. Bis aus dem - in Stangenform angelieferten - Ton jedoch eine schöne Keramik entsteht, ist viel Arbeit und Geschick nötig. Die Pressen formen den Ton zu Bechern, Tellern und Schüsseln. Für Hohlgussteile wie Kannen und Krüge wird flüssige Masse in Gipsformen gegossen und gehärtet. Nach dem trocknen das fast drei Tage dauert bevor beispielsweise ein Becher seine Farbe bekommen kann. Für die Dekoration werden sogenannte Metalloxiden eingefärbte Tone verwendet. Das typische Rheinsberger Blau entsteht durch mit Kobaltoxid versetzten Ton der auf die Keramik aufgetragen wird. Jetzt geht's ans Bemalen und anschliessend durch das Tauchbad für eine transparenter Glasur. Im Ofen in dem die Teile mit 1'100 Grad Celsius gebrannt und dann abgekühlt werden. Nach 18 Stunden sind die formschönen Keramiken fertig. Wir konnten das alles in der Manufaktur selber erleben.
Ein Spaziergang zum Hafendorf Rheinsberg mit dem Leuchtturm durfte natürlich nicht fehlen.
Fr. 13.7.12, Flecken Zechlin, 17 km, 1.9 Std.
Der Name Zechlin (Szichalyn) stammt aus dem Slawischen und bedeutet, Platz an zwei Seen. Flecken Zechlin liegt knapp 100 km nordwestlich von Berlin. Landschaftlich liegt es im Südwestzipfel der  mecklenburgischen Müritz-Seenplatte, inmitten der ausgedehnten Wälder mit uralten Buchen und Eichen. Der Höhepunkt der Böötler ist der Besuch der Fischerhütte von W. Gehrt mit seinen Fischspezialitäten aus heimischen Gewässern mit Zander, Forellen, Salm und Aal als Fischplatte oder als Räucherfisch. Ein Bootsanleger mit  9 Plätzen laden zum Verweilen ein. Die Preise zum Übernachten sind € 10.- ohne Fischverzehr oder € 5.- mit Fischverzehr. Eine Fischplatte mit drei verschiedenen Fischen und Pommes mit Salat kostet €9.- oder eine geräuchte Forelle (ziemlich Gross) €7.50. Ein Bier von der Zapfsäule  3dl kostet €1.80. Ja die Preise sind, für unsere Verhältnisse, sehr günstig!

Bootsfahrt vom Hafendorf Rheinsberg zur Fischerhütte in Flecken Zechlin
 
Sa. 14.7.12, Mirow, 31 km, 3.5 Std. 3 Schleusen
Bei regnerischem Wetter geht es durch die schmalen und nur 1 Meter tiefen Verbindungskanälen der Seen zurück auf die Müritz-Havel Wasserstrasse. Ich muss sogar bei meinem Navigationsprogramm die Tiefe von 1.1 m der Aurora herausnehmen sonst hat Navigo den Weg nicht gefunden. Durch die regnerischen Tage ist aber der Wasserstand hoch und bei Fahrt mit langsamer Geschwindigkeit von 6 km/h problemlos. Die Bei den schmalen Brücken von 5.5 m Breite fahren wir durch wie bei einer Schleuse.
In Mirow wurde uns der Hafen beim Strandbad empfohlen, wo wir denn auch anmachen. Der Hafenplatz beim Schloss ist doch schöner und näher beim Städtchen wie wir beim anschliessendem Spaziergang feststellen. Leider ist das Schloss zwecks Renovation eingepackt und die Gehsteige aufgeweicht.
Das Wetter hat sich nur unmerklich gebessert, so sind wir an den nächsten See spaziert.
Mo. 16.7.12, Röbel, 29 km, 3.2 Std. 1 Schleuse
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Wir sind früh um 8 Uhr an der Schleuse und werden auch prompt geschleust. Normalerweise sind hier Wartezeiten von 1 bis 3 Stunden zu erwarten. Bald sind wir auf der Müritz, der grösste Binnensee von Deutschlands. Die Fahrt auf dem See dauert noch zwei Stunden und wir fahren in eine langen Bucht bei Röbel. Der Wind hält sich mit 30 km/h in Grenzen und der Seegang ist auch nicht so wild, so pflügt sich die Aurora sehr gut durchs Wasser. Wie meistens wird am Schluss ein Wettrennen um die besten Plätze gemacht. Es warten schon zwei Boote bei der erstem Marina. Wir fahren aber daran vorbei in den Stadthafen wo wir einen schönen Platz ergattern. Das Städtchen ist sehr sauber herausgeputzt denn in einer Woche wird hier ein Seefest abgehalten. Wir besichtigen eine holländische Windmühle  die nach einer bewegten Geschichte neu restauriert wurde. Der REWE ist auch nicht weit vom Hafen entfernt so werden mindestens 12 Flaschen zurückgegeben (Depot) und ebenso viele eingekauft.
Di. 17.7.12, Waren, 16 km, 1.8 Std.
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Heute können wir mit stehendem Mast die 16 km vom See bei optimalen Verhältnisse überqueren. Das Fahrwasser ist gut betonnt und bald fahren wir in Waren ein. Es ist ein sehr grosser Hafen mit vielen Gastlieger. Wir finden direkt am ersten Steg beim Kopf (Ende des Stegs) ein super Platz. Wir haben die beste Aussicht auf das Hafengeschehen.
Am Nachmittag kommt es immer wieder zum Regnen, so machen wir eine Shopping Tour.
Bei diesem Wetter ist ein Besuch des Müritzeum angesagt. Es ist ein Natur Erlebnis Zentrum mit verschiedenen Bereichen: Wald, Vogelwelt, Zeitreise, Fische und Wassertourismus. Das Forum ist der Ausgangspunkt für die Entdeckungsreise durch das Haus der 1'000 Seen. Es beeindruckt allein durch seine Höhe von 7 Metern sowie seinen Durchmesser von 17 Metern. Von grossen Leinwänden herab quasseln quirlige Gewässer, flüstern Bäume geheimnisvoll und bringen Stimmung für den Streifzug durchs Museum. Es ist wirklich sehr interessant und man bekommt viel zu sehen.
Der Regen hat noch nicht aufgehört so bekam ich eine Wolfskin Regenjacke. Weitere Einkäufe für die nächsten Tage werden gemacht. Der Weinvorrat muss aufgestockt werden, so kaufe ich Rotkäppchen Spätburgunder trocken.
Die nächste Tour geht zur Elbe das ist über die Müritz-Elde-Wasserstrasse (MEW) mit der Stör-Wasserstrasse (StW) nach Schwerin. Es sind 180 km mit 17 Schleusen auf der MEW und 44.7 km mit einer Schleuse  des Stw. Eigentlich wollen wir Mal eine Nacht Ankern, denn ich habe extra noch einen Heckanker gekauft mit 4 Meter Kette. Das Wetter soll auch bessern und wir sind gespannt auf den kommenden Abschnitt.
Fr. 20.7.12, Malchow, 22 km, 2.6 Std. 1 Drehbrücke
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Von jetzt an fahren wir auf der Müritz-Elde Wasserstrasse und vorläufig Talwärts. Wir durchqueren die Seen Kölpingsee und Fleesensee. Am Ende des heutigen Trip durchfahren wir die Drehbrücke Malchow. Im engen Stadthafen finden wir einen guten Anlegeplatz. Jede Stunde macht die Drehbrücke auf und den Spektakel kann vom Café an der Brücke beobachten werden. Im Frauenkloster von Malchow ist ein Teil der Orgeln des nahegelegenen berümten Museum untergebracht. Wir haben das Glück Proben mit den alten Orgeln für das kommende Konzert vom Sonntag zu hören.
Sa. 21.7.12, Plau am See, 12 km, 1.7 Std.
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Die nächsten Kilometer sind ohne Schleuse und sonstigen Hindernisse zu fahren und durchqueren den Plauer See. Den Leuchtturm mit der Einfahrt von Plau am See ist durch das schöne Wetter schon von weitem zu sehen. Im Seglerhafen von Plau wird am schönen Steg festgemacht. Die jungen Mecklenburger haben ihre nationale Optimistenregatta die am Abend mit einem Spanferkel und lauter Musik gefeiert wird. Am Nachmittag ist einkaufen beim nahegelegenem Sky (gleiche Qulität wie EDEKA) angesagt.
Den Sonntag verbringen wir mit einer Busfahrt um den See. Um neun Uhr kommt der Doppelstockbus, den ersten Halt ist in Alt Schwerin von dort geht es eine Stunde zu Fuss nach der Fischerei am See. Zurück an der Haltestelle sind die weiteren Halte beim Bärenwald mit zehn Tieren wovon sieben unterwegs waren und Plau Seelust von wo dann zum Hafen zurück gewandert wird.
Mo. 23.7.12, Plauer Werder, 9 km, 1.2 Std.
Die Wettervorhersage ist gut und so ist auf einem der letzten Seen ankern angesagt. Die Bucht hinter Plauer Werder ist ideal gegen mögliche Winde geschützt. Der Anker wird bei 5 Meter Tiefe mit voller Kettenlänge von 20 Meter gesetzt. Jetzt habe ich Zeit das Schiff und Fender zu reinigen. Die Nachtruhe wird gestört von dem schaben der Kette im Rohr. Eigentlich gehört eine Zugsentlastung mit einem Tau montiert. (Antiklopftau)  Ich kenne das vom Segelschiff und sollte auch auf einem Motorboot angewendet werden.
Mi. 25.7.12, Plau am See 7 km, 0.9 Std.
Nach drei Tagen geht es zurück nach Plau am See. Wir treffen die MELLE von Zechlin und trinken am Abend bei ihnen ein Glas Wein. Am späten Abend werden die Mücken agressiv so, dass nur noch die Flucht in die Koje Abhilfe schafft.
Do. 26.7.12, Neuburg, 33 km, 4.9 Std. 5 Schleusen, 1 Hubbrücke
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Es soll ja wieder weiter gehen und so wird um 8:30 Uhr der Motor gestartet. Vor der ersten Schleuse im Dorf hat es eine Hubbrücke die im geschlossenem Zustand 2.60 Meter Durchfahrtshöhe in den Kanalkarten beschrieben ist. Der Masstab neben der Brücke zeigt auch etwa diese Höhe an. Es wird an der geschlossenen Brücke angesetzt, denn Heldrun schaut genau ob es reicht. Laut Beschreibung soll die Aurora 2.45 Meter Höhe haben. Mit der Gangway und der Satelitenhalterung reicht es um Handesbreite. Dieser Test ist für die Weiterfahrt wichtig, denn beim Kanal nach Bremerhafen wird es eine Eisenbahnbrücke von 2.75 Meter Höhe haben. Die Weiterfahrt ist soweit normal nur, dass bei jeder Schleuse mindestens eine Stunde zum Schleusen gebraucht wird.
Fr. 27.7.12, Schwerin, 54 km, 6.0 Std. 3 Schleusen, 1 Ziebrücke, 1 Hubbrücke
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Bald wird das Elde-Dreieck bei km 56 der Müritz-Elde-Wasserstrasse erreicht. Es war im vorigen Jahrhundert ein bedeutender Knotenpunkt für den Verkehr kleiner Lastkähne mit Baustoffen etc. zwischen Schwerin, den Mecklenburgischen Oberseen und der Elbe. Der nördliche Störkanal führt mit einer Schleuse, einer Klappbrücke und einer Hubbrücke nach 20 km in den Schweriner-See. Die letzten 6 Kilometer führen über den zweitgrössten See in Mecklenburg-Vorpommern bei der slawische Burg Schwerin mitten auf der Schlossinsel vorbei in den Hafen vom Schweriner Segler-Verein von 1894 e.V. Während der DDR-Zeit waren die historischen Bauten sowie Teile der Altstadt mehr oder weniger verfallen. Erst nach der Wende erlangte Schwerin wieder den Status einer Landeshauptstadt, verbunden mit starkem Aufschwung. Leider ziehen viele junge Leute fort und die Einwohnerzahl ist unter 100'000 Einwohner gesunken.
Die Stadt ist Heute ganz modern mit grossen Einkaufszentren und die historischen Bauten werden von diversen Ministerien besetzt. Der Doppeldecker Cabriobus  fährt uns vom Anleger der weissen Flotte durch die historische Altstadt, über den Schelfmarkt, am Ufer des Pfaffenteichs entlang, über den Marienplatz, bei der Schleifmühle vorbei bis zum Schlossgarten.
Mo. 30.7.12, Grabow, 55 km, 6.4 Std. 5 Schleusen, 1 Ziebrücke, 1 Hubbrücke
Nach der kulturellen Stadt Schwerin führt der Weg wieder zurück über den See in den Störkanal zurück. Bis zum Elde Dreieck mit einer Hubbrücke die erst pünktlich um 10:05 Uhr öffnet, trotz der Anmeldung kurz nach 9 Uhr ist die deutsche Pünktlichkeit nicht zu ändern. Es haben sich mittlerweile mehr als vier Boote angesammelt. Es kommt wie es kommen muss in der nächsten Schleuse hat es natürlich nur Platz für die ersten drei Boote. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt und so ist die Aurora bald weiter in der Müritz-Elde Wasserstrasse. Die nächsten vier Schleusen teils mit Selbstbedienung werden wie gewohnt durchfahren und am späteren Nachmittag wird in Grabow angemacht.  Ein Städtchen das seit der DDR Zeit stehengeblieben ist mit leeren Läden, älteren Leuten und verfallenen Häusern.
Di. 31.7.12, Dömitz, 31 km, 3.5 Std. 5 Schleusen
Der Beginn der Schleusungen sind in dieser Wasserstrasse erst ab 9 Uhr möglich. Es wird bei Zeiten gestartet und bald ist die Schleuse Guitz in Sicht. Das Signal steht auf grün und so haben wir bis kurz vor 12 Uhr keine Probleme. Bei der Schleuse Findenwirunsher wir die Mittagspause eingehalten, denn die Hebebrücke darf in dieser Zeit nicht gehoben werden. Es steht zwar in keiner Karte oder sonstigen Unterlagen. Man kann da nichts machen und so geht Heldrun Brot einkaufen. Das nächste Boot, ein Segler meint, es ist halt Mecklenburg Vorpommern sprich DDR und das Beamtentum ist in der neuen Zeit noch nicht angekommen. Trotzdem wird die Schleuse Dömitz erreicht und sind auf der Elbe. Es wird beim Hotel angemacht. Unser Boot ist so breit, dass es mit zerquetschten Fender am letzten Platz von vier Personen eingeschoben wird.
Mi. 1.8.12, Lauenburg, 71 km, 5.6 Std.
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Heute ist Flussfahrt ohne Schleusen angesagt. Die Elbe zieht mit ca. 4 km/h, so sind immer 13 km/h Fahrt auf dem Tacho. Ein Schubverband ankert am Rande des Flusses. Später wird über Funk bekanntgegeben, dass der Verband aufgelaufen ist. Am nächsten Tag wird sogar die Elbe für einen Tag gesperrt. Auf der Elbe wird genau nach Backen (gelbe Kreuze) gefahren und so muss man immer wieder die Seiten wechseln. Es ist nicht schwierig erfordert aber erhöhte Konzentration.
In Bleckede wird getankt. Diesen Geheimtipp hat uns die Motoryacht Melle empfohlen. Der Liter Diesel kostet hier € 1.60 und im nächste Yachthafen bei Lauenburg €1.75, bei über 300 Liter wurde so ein Nachtessen verdient.
In Lauenburg finden wir einen guten Platz in der Marina&Skippertreff Cafe.
Do. 2.8.12, Mölln, 36 km, 3.8 Std. 2 Schleusen
Das Meer lockt, so wird in den Elbe-Lübeck Kanal abgebogen. Die erste Schleuse folgt schon nach 4 Kilometermit fast 5 Meter Hub. Die WSP (Wasserschutzpolizei) ist auch schon tätig.  Sie braust bei uns vorbei und kontrolliert beim Segler vor mir die Papiere. Von uns "Schwitzer" wollen sie nichts wissen und fahren an einen Einsatz von dem gestrandeten Frachter der auch schon gestern Mühe hatte.
Um über den Berg nach Lübeck zu kommen muss der Berg bei Mölln mit 11,83 Meter überwunden werden, es folgt noch die Schleuse von Witzeeze. Nach zwei Stunden Fahrt mit der zulässigen Geschwindigkeit von 10 km/h wird der Hafen Mölln erreicht. Er wird vom Hafenmeister R. Möller vom WSV geleitet. Es ist alles perfekt organisiert und im Preis ist auch Wasser und Strom inklusive.
Fr. 3.8.12, Lübeck 39 km, 5.8 Std. 5 Schleusen  
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Die heutige Fahrt führt mit fünf Schleusen den Berg hinunter. Bei der ersten Schleuse die Donnerschleuse heisst wird ein Päckchen von drei Schiffen gemacht. Das Wasser der  Schleuse wird ohne elektrische Schieber umgeleitet sondern mit handbedienten Ventilen was demzufolge auch die donnernden Geräusche erzeugt.
In Lübeck wird der empfohlene Hafen in der Innenstadt, durch niedrige Brücken von 2.90 Meter Höhe und schmaler Breite angesteuert. Wir staunten aber nicht schlecht, als nur noch ein kleiner Steg vom ehemaligen Hafen vor Eigentumswohnungen übrig geblieben ist. Dabei habe ich auf Google Map den Steg als idealer Platz gesehen. Also alles wieder zurück zum Yachthafen des LMC-Lübecker Motorbootklubs. Der einzige haltbare Steg für die Aurora ist unter der Camillabrücke. Der Besuch in Lübeck ist mit fünf Tagen geplant also kein Vergnügen unter einer Brücke zu sein. Es wird das neu erworbene Kanalbuch konsultiert und auf der anderen Seite von Lübeck soll eine Marina sein. Ein Telefon und es wird durch den Stadtgraben auf die andere Seite der Stadt verholt. Im Becken des Hansahafen befindet sich der neue Yachthafen. Das freundliche Hafenmeisterpaar hilft uns beim anlegen. Der Wechsel hat sich gelohnt, denn es ist eine sehr schöne Marina nahe an der Innenstadt.
Heute wird ein Stadtrundgang gemacht. In der Information wird gegen 90 Cent Schutzgebühr ein Plan abgegeben mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt. In Lübeck sieht man viele Türme mit den entsprechenden Kirchen. Im Dom können wir einem Orgelspiel zuhören. Die Häuser und Einkaufsmeile, alles neu gemacht und schön anzusehen.
Am Sonntag wird zum Meer gestartet. Mit dem Ausflugsschiff geht die Fahrt 1 3/4 Stunden nach Travemünde. Vorbei an DDR überigbleibsel und modernen Terminals zum Fischer- und Feriendorf. Der Regen nimmt leider überhand aber es wird viel geboten wie Fischer die den Fisch direkt auf dem Schiff bearbeiten und natürlich gute Restaurants. Die Strandkörbe sind leer aber vielleicht ist es nicht nur das Wetter, denn der Strand kostet einen Eintritt von über 5.- € den man vom Automaten herauslassen kann. Für die Rückfahrt wird der öff. Bus genommen, so wird auch noch etwas von der Landschaft gesehen.
Di. 7.8.12, Mölln, 36 km, 4.0 Std. 5 Schleusen
Der Hafen im Ziegelsee vom WSV (Wassersportverein Mölln von 1925 e.V.) ladet wieder zum Übernachten ein. Nach der Ankunft um ein Uhr wird der Wasserturm resp. Aussichtsturm mit einer Ausstellung der nahen Natur bestiegen. Der Spaziergang durch den Kurpark fällt durch ein Gewitter ins Wasser.

Mölln ist ja die Stadt des Eulenspiegel darum ein paar Zeilen vom Internet:

Nach dem genannten Volksbuch wurde Till Eulenspiegel im Jahre 1300 in Kneitlingen am Elm geboren. Eulenspiegel ist nur äußerlich ein Narr, tatsächlich ist er seinen Mitmenschen an Geisteskraft, Durchblick und Witz überlegen. Eulenspiegels Streiche ergeben sich meist daraus, dass er eine bildliche Redewendung wörtlich nimmt. Er verwendet dieses Wörtlich nehmen als ein Mittel, die Unzulänglichkeiten seiner Mitmenschen bloßzustellen und die Missstände seiner Zeit aufzudecken.

Er starb nach der gereimten mittelniederdeutschen Inschrift auf dem Gedenkstein von der Mitte des 16. Jahrhunderts 1350 in Mölln. In den letzten 200 Jahren wurden immer wieder Belege für die tatsächliche Existenz der historischen Person Till Eulenspiegel gesucht.

Neuerdings konnte Hucker überdies den Indizienbeweis führen, dass es in Mölln eine historische Kristallisationsfigur namens `Tilo dictus Ulenspegel´ gegeben hat, die dort 1350 starb. Die Möllner bewahrten sein Heergewäte und feierten noch Ende des 16. Jahrhunderts sein Jahrgedächtnis. Außerdem gab es eine Grabstätte und einen Vorläufer des heutigen Eulenspiegel-"Grabsteines". Dieser Vorläufer und ein durch Abzeichnung überliefertes Gemälde im Möllner Rathaus stammen aus dem 15. Jahrhundert.
Mi. 8.8.12, Lauenburg, 36 km, 4.0 Std. 2 Schleusen
Heute stehen zwei Schleusen auf dem Programm. Es läuft alles bestens und so kann die Aurora schon um 12 Uhr in Lauenburg festgemacht werden.
Den nächsten Tag verbringe ich mit Schiff reinigen, denn der Bootsrumpf und die Fender haben es von dem vielen Schleusen nötig. Die gewaschenen Fender werden anschliessend mit Silikon eingerieben. Sie sind wie neu und ich bekomme Komplimente unseren Schiffsnachbarn.  Heldrun macht die Kabine  klar für unsere nächsten Gäste, Silvia und Daniel. Am Freitagnachmittag wird der Flug des Swiss LX 1038 nach Hamburg im Internet verfolgt. Alle Zeiten werden eingehalten so sind sie auch nach 8 Uhr Abends bei uns angekommen. Die Freude des Wiedersehens ist gross, so wird es auch späht um ins Bett zu gehen.
Sa. 11.8.12, Hamburg, 56 km, 5.3 Std. 1 Schleuse
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Bei schönstem Wetter legen wir ab und biegen in die Elbe ein. Mit zusätzlichen 3 km/h wird die Aurora geschoben. So sind wir auch bald bei der Schleuse Geesthacht. Wir wurden gewarnt vor langen Wartezeiten, so erkundige ich mich über Funk um mich nach der nächsten Schleusung zu informieren. Ich bekam keine Antwort vom Schleusenwärter, sehe aber noch ein weiteres Sportboot und eine Menge Paddler. Die Kanuten und das Sportboot fahren bei grün in die Schleuse trotzt einer rasanten Heranfahrt eines Binnenfrachters. Ich erkundige mich nochmals bei der Schleuse über die Reihenfolge. Dem Schleusenwärter wird bewusst, dass er es nicht mehr im Griff hat und mahnt den Frachter aufzupassen. Es geht aber alles gut und wir sind im Rekordtempo durchgeschleust. In Hamburg angekommen, fahren wir noch durch die Speicherstadt zum City-Sport Hafen. Ich hatte schon vor Tagen angerufen es hat geheissen, dass kein Platz reserviert werden kann. Bei der Hafeneinfahrt wurde aber doch gefragt ob wir angerufen haben denn ein schöner Platz ist neben dem Feuerschiff frei.