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Saint-Gilles - Lyon

Total Teil:   321 km
Total Trip: 2100 km

 

Reisezusammenfassung

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Do-So. 4.-7.8.11, Avignon, 65 km, 8.2 Std., 2 Schleusen
Wir bereiten uns sehr sorgfältig auf den kommenden Abschnitt vor. So beobachten wir das Wetter mit ihren Vorsagen sehr genau, denn wenn es wieder einen Monat Regnet wird die Rhone sehr viel Wasser bringen. Den Pegel der Petit Rhone wie auch der Rhone können wir sehr genau unter www.inforhone.fr abfragen. Der Zeitpunkt ist optimal und wir sind froh, dass wir zwei Wochen gewartet haben. Denn wenn die Strömung über 2'000 m3/s hat würden wir bald einmal rückwärts Fahren.
Um sieben Uhr wird die Schleuse St. Gilles bedient und so starten wir auch um diese Zeit. Der Schleusenwärter "erwartete" uns mit doppel grün an der Schleusenampel. So fahren wir eine halbe Stunde später auf der Petit Rhone bei traumhafter Morgensonne und 10 km Speed mit 1600 U/Min. Die Strömung ist wie erwartet gering.
nach 20 Kilometer sind wir an der Einmündung zur Rhone. Uns freut wieder die Breite des Flusses und wir kommen gut voran. Die Strömung ist wie erwartet in Baucare mit 800 m3/s (1'700 m3/s am 17.8.11) am grössten und wir fahren nur noch 6 km/h statt 8-10 km/h. Es ist aber nur eine kurze Distanz von ca. 3 km. Nach der Schleusung geht es wieder mit flottem Speed die Rhone hinauf.
Das Wetter ist immer noch sommerlich bei 32 Grad und so macht Heldrun fünf Maschinen Wäsche und ich gehe Einkaufen und schreibe diese Zeilen.
Am Samstag ist es seit langem bewölkt bei ca. 25 Grad. Wir geniessen diese Abkühlung und gehen in die Stadt bummeln.
Mo 8.8.11, l' Ardoise,  29 km, 4.1 Std., 1 Schleuse
Nach dem Gewittrigen Sonntag ist es wieder ganz passabel und wir brechen zur Weiterfahrt auf der Rhone auf. Es ist nicht so weit aber ein zwingender Zwischenhalt bis Lyon. Die Distanzen der Häfen auf der Rhone sind sehr weit auseinander und nicht so optimal. So unternahmen wir die Etappe bis l'Ardoise einem Hafen in einem Nebenarm der Rhone. Von der Hinfahrt ist uns der Hafen unter deutschen Leitung bekannt und so haben wir als erstes zu Mittag gegessen. Es ist kaum zu glauben, aber als ich von der Terrasse zur Aurora hinsah, sah ich nur noch das halbe Schiff. Ich spurtete los und sah, dass der hintere Festmacher losgelöst war und nur noch am Stromkabel hing. Der vordere Teil war noch halb am Steg festgemacht. Ich konnte gerade noch aufsteigen und den Motor starten um zum Steg zurückzufahren. Was war passiert: Am Steg hatte es nur mickrige Klampen und wir haben vergessen zusätzlich eine Schleife zu machen. Dieses mal befestigen wir es besser und essen in aller Ruhe das Mittagessen fertig. Am Nachmittag befreie ich das Schiff von den letzten Salzresten.
 
Di 9.8.11, Viviers,  56 km, 7.6 Std., 2 Schleusen
Die nächste Etappe beinhaltet zwei Schleusen, grosse Strömung und die Vorhersage zu Mistral. Unter diesen Voraussetzungen starten wir im Morgengrauen, um 6.15 Uhr. Es ist ein wolkenloser Morgen und es war ein Ereignis so früh zur ersten Schleuse zu fahren. Wir meldeten uns per Funk an und siehe da beim erreichen der Schleuse geht schon das Schleusentor auf. Bei der zweiten Schleuse Bollene mit 22.5 m Hubhöhe das gleiche Szenario. Die Strömung von knapp 1'000 m3/s und der Mistral mit 30 km/h gegenan sind für die Aurora kein Problem. Wir konnten bei 1'600 U/Min. die Geschwindigkeit immer zwischen 6.5 und meistens 9 km/h halten. So sind wir schon 14 Uhr im Hafen von Viviers. Wir waren das zweite Boot und bis um 20 Uhr ist der Hafen für ca. 10 Booten voll.
 
Mi-Do. 10-11.8.11, Valance, 56 km, 8.6 Std., 3 Schleusen
Heute haben wir eine weitere Maraton Etappe vor uns, darum ist schon um 6.45 Abfahrt in Viviers. Das Aufstehen fiel uns nicht schwer, weil um 5 Uhr zwei "Kanalratten" (Passagierschiffe) mit grossem gebrumm angelegt haben. Wir haben drei Schleusen, Mistral und 50 km Rhone vor uns. Die erste Schleuse ging dank Funkanmeldung sehr speditiv. Der Mistral bläst aus allen Rohren mit etwa 4 Bf., d.h. wir haben den ganzen Tag Schaumkronen platt auf die Nase. Die Strömung mit 1'000 m3/s war auf die Dauer doch recht happig. Es bremst uns Zeitweise zwischen 2 und 5 km/h besonders im Unterlauf einer Schleuse war es besonders heikel. Am späteren Nachmittag kommen wir aber gut im Port de l'Eperviere bei Valence  an.
Wir bleiben noch einen Tag in Valance. Es ist ein sehr schöner Hafen mit allem Service und wunderschöne Aussicht auf die Rhone. Wir gehen einkaufen, denn die nächsten zwei Tage haben wir keinen Hafen. Der Dieseltank wird, da der Preis bei € 1.40 ist, bis an den Stutzenrand gefüllt. Es haben 373 Liter Platz damit sind wir 103 Betriebsstunden zu 3,59 l/Std. oder 703 km zu 53,2 l/100km gefahren. Am Nachmittag geht es in die Stadt zur Einkaufsmeile wurde neu bepflastert und es herrscht ein lebhaftes Treiben.
Fr. 12.8.11, Andancette, 44 km, 6.1 Std., 2 Schleusen  
Um 8 Uhr legen wir ab mit vollem Diesel- und Wassertank. Die Batterien sind auch voll und so haben wir gut vorgesorgt für die nächsten Tage bis Lyon. Bald machen wir ein Wettrennen mit einem grossen Frachter, dass wir verloren haben. Bei der Funkanmeldung wurde uns gesagt, dass der Frachter alleine schleust aber die Schleuse wird anschliessend für uns vorbereitet. Beim Vorbeifahren des Gasfrachters haben wir seine blauen Kegel gesehen die Bedeuten, dass gefährliche Fracht geladen ist. So vergeht über eine Stunde bis wir auch oben sind. Bei der nächsten Schleuse haben wir mehr Glück und ein Covere-Schiff kommt daher gerauscht mit dem wir mitschleusen können. Ein Highlight des Tages ist, dass das Ponton für ein Boot um 3 Uhr Nachmittags in Andancette noch frei ist. Später möchten noch zwei Boote in diesem Ort Übernachten. Zum Glück fragt keiner um längsseits anzulegen denn wenn die Frachter vorbeifahren ist ein riesiges Geschauckel angesagt und mit zwei Booten können wir uns das kaum ausdenken. Ein stimmungsvoller Abend bei der ältesten Hängebrücke Frankreichs beeindruckt sehr. Über die Experimente der Zerreisfestigkeit der Seile habe ich schon bei der Hinfahrt berichtet. Die drei Heiligen Agathon, Orianée und Pompina wachen auf dem Felsvorsprung uns gegen über die ganze Nacht und beschützen die Aurora von dem Wellenschlag der fünf Frachter die in der Nacht vorbeigefahren sind.
Sa-Sa. 13.-20.8.11, Vienne, 39 km, 5.0 Std., 2 Schleusen
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Heldrun wünschte am Stadt-Ponton und nicht unter der Autobahn anzulegen. So haben wir Wellenschlag nicht von den grossen Frachter oder Kanalratten, sondern von den grossen Gleitern die zu schnell rsp. zu langsam um zu gleiten vorbei fahren. Es ist aber zum Aushalten so bleiben wir mit einem anderen kleineren Boot am Ponton festgemacht. Die grossen Schiffe müssen infolge Sperrung der einen Brückenhälfte langsamer machen. Die Stadt Vienne bietet archäologisch und historisch sehr viel.
Wir machen uns auf die Entdeckungs-tour der alten gallo-römischen Stadt. Im 1. JH. v. Chr. wählen die Alloboger sie zur Hauptstadt und über 50 Jahre vor der Eroberung Galliens durch Julius Cäsar wird die Stadt von römischen Legionen unterworfen. Sie geniesst die Vorteile einer geografischen günstigeren Lage als Lyon. Hier muss nur ein Fluss überquert werden. Wir gehen über die Pont de-Lattre-de-Tassigny Brücke die einst die Grenze des französischen und deutschen Reiches war.
Vorbei an der Eglise St-André-le-Bas mit den verschiedenen ausdruckstarken Masken in die Rue Marchande. Mit ihren vielen kleinen Geschäften. Leider fehlten die Leute und somit wirkte es sehr ausgestorben. Das beste herausgeputzte Haus war natürlich das Hotel de Ville (in Frankreich die Stadtverwaltung) mit ihrer Reaissancefassade. Weiter zum Theater roman, ein Amphitheater mit einem Durchmesser von 131 m. Es ist nur einen Meter kürzer als das Marcellus-Theater in Rom. es finden 13'500 Zuschauer Platz und wird heute für Konzerte benutzt. Beim Stadttheater vorbei an derer Rückseite Wandmalereien der Künstlergruppe Cité de la création geschmückt ist. So sind wir an der Cathedrale St-Maurice mit seinen drei spätgotischen Portalen. Zwar haben die Religionskriege sie der Statuen beraubt, die früher die Nischen der Pfeiler und Tympana zierten, der wunderbare Schmuck der Archivolten ist zum Glück aber unversehrt geblieben. Der Innenraum, das 97 m lange, weite helle dreischiffige Langhaus ohne Querschiff ist imposant. Der Bischofsstuhl steht in der Achse des Langhauses. Weiter geht es zum Place du Pilori mit der zeitlosen Schönheit des römischen Tempels. Der Tempel des Augustus und der Livia seiner Frau, die hier in den Rang einer Göttin erhoben wurde, mit seiner rechteckigen Bauweise und seinen harmonischen Proportionen. Eine Reihe von sechs korinthischen Säulen trägt das Gesims. Der Tempel hat zahlreiche Umbauten erfahren. Im Mittelalter wurde er zu einer Kirche umgestaltet. Während der Revolution befand sich hier der Sitz des Jakobinerclubs, der den Kult zu Ehren der Göttin Vernunft abhielt. Anschliessend wurde der Tempel noch als Gericht, als Museum und als Bibliothek genutzt.
Auszug aus dem Michelin Reiseführer
So-Sa. 14-20.8.11, Lyon, 32 km, 4.2 Std., 1 Schleuse
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Film Aurora im
Hafen von Lyon
Am Morgen fahren wir wieder frühzeitig ab, denn es so am wenigsten Gegenstrom was wir auch bald bemerken. Es geht zügig die kanalisierte Rhone hinauf. Ein kleineres franz. Motorboot hat am selben Ponton in Vienne übernachtet und möchte gerne mit uns Schleusen. So sind wir die ganze Zeit hintereinander gefahren. Die Funkanmeldung 3 km vor der letzten Schleuse klappt perfekt und 20 Minuten später geht das Tor auf und wir können schleusen. nach weiteren 4 km sind wir schon im neuen Hafen Parc Nautique in Lyon. Die telefonische Brückenanmeldung (Tel: 06 89 99 45 11) klappt bestens und so können wir noch vor Mittag aussen am Ponton festmachen. Wir sehen dicke schwarze Wolken, so machen wir unser Boot dicht und ein Gewitter prasselt über uns nieder.
Wir machen uns auch schon langsam über die Weiterfahrt Gedanken. Es sind laut Routenplaner vom VNF eine Strecke von 711 km mit 208 Schleusen zu bewältigen. Auf der Seiten des VNF (Voies navigables de France) kann der aktuelle Stand des Kanalnetzes abgefragt werden.  Infolge Reparaturarbeiten an der Schleuse von Charmes bleibt der Kanal bis am 29. August 2011, 07.00 Uhr geschlossen. Wir fragen den Hafenwart ob wir ein paar Tage länger bleiben können, denn normalerweise werden nur vier Nächte bewilligt. Er bemüht sich aber seinen Chef zu konsultieren.
Das mit dem Übernachten klappt und wir können länger bleiben. Heute haben wir beim Georg Clooney, im Nespresso, Kapseln eingekauft. Ich bekam zwei T-Shirt da vieles ausgebleicht ist und in den Kleidersack entsorgt werden muss.
Die Fernsehanstalt France3 interessiert sich für den Hafen und hat so eine kleine Reportage gedreht. Es ist ein kleiner Clip und es hat Spass gemacht mitzumachen.
Morgen Sonntag wollen wir weiter denn bis Nancy sind es noch ca. 20 Tage. Am Abend wollen wir in Trévoux an der Saone Mirjam und Werner von der Rote Zora treffen.
Wir sind gespannt auf das weitere Wetter. Die letzten Tage waren sehr heiss, bis zu 37 Grad. Ich wusste gar nicht, dass es so heiss werden kann. Am Meer war es höchstens 30 Grad und einen kühleren Wind.