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Lyon - Sète

Karte gross 

Total Teil:  393 km
Total Trip:  999 km

 

Reisezusammenfassung

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So. 5.6.11, Les Roches-de-Condrieu, 43 km, 5.2 Std, 2 Schleusen
Heute geht es nach dem Rummelder zweitgrössten Stadt von Frankreich wieder weiter. Wir sind um 8.30 Uhr parat aber ein Hafenwart der die Brücke aufmacht ist nicht zu sehen. Wir vertun die Zeit um mit den Nachbarn zu plaudern. Es ist kaum zu glauben aber um 10.45 Uhr nach 2 1/4 Std. ist doch noch jemand gekommen. So fahren wir 2 Kilometer weiter zur ersten Schleuse auf der Rohne. Wir haben uns per Funk angemeldet und es wurde uns verkündigt, dass wir in 30 Minuten schleusen können. Es wurde dann halt nochmals 15 Minuten zugegeben und die Schleusung klappte dann doch noch. Im weiteren haben wir noch eine weitere Schleuse die dann die versprochene Zeit eingehalten hat. Als wir hinausfahren staunten wir nicht schlecht, dass ein Frachter warten musste. Normalerweise hat die Berufssschiffahrt absolute Priorität. Wir geniessen den breiten Fluss mit genug Tiefe resp. Wasser unter dem Kiel. Im Zielhafen bemerkte uns der Hafenwart und weisst uns einen guten Platz ein. Er meinte u.a. wir sollten unbedingt noch zum Dorffest kommen. So sind wir auf Umwegen an dem Dorfplatz angelangt wo natürlich Bocia gespielt wird. Wir haben noch einen Anlegetrunk zu gut und so haben wir für € 1.50 einen Martini und für weitere 50 Cent den Landwein genossen. Von der Gesellschaft wurden wir mit einer Spezialität aus Thon mit Sauce und Brot gratis verwöhnt. Wir kommen erst auf die Welt als wir den Hafenplatz zu € 20.- zu bezahlen, so viel war es bis jetzt noch nie. Unter dem Motto je weiter in den Süden umso teurer wird es. Wir werden es sehen und ich hoffe es aber nicht.
Mo./Di. 6./7.6.11, Valence, 72 km, 7.9 Std, 3 Schleusen
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Der weitere Weg führt auch an Atomkraftwerken vorbei. Es hat aber auch sehr viel Geschichtliches in diesem Abschnitt, so kommen wir an tollen Brücken, Monumenten und Dörfer vorbei. Bei Champagne PK 65 fällt ein eigenartiger Turm auf mit herausstehenden Steinen, die eine Treppe bilden, ins Auge. Es handelt sich um einen Brückenpfeiler, an dem das Kabel der Seilfähre befestigt ist, die über Jahrhunderte hinweg die einzige Verbindung zwischen den beiden Ufern ist. Die Fähre war 14 m lang und 3.60 m breit, sie konnte etwa 60 Fahrgäste oder ein gutes Dutzend Pferde übersetzen. Sie funktionierten gleich wie unsere Rheinfähren. Auf dem weiteren Abschnitt begegnen wir dem La table du Roi. Dieser Felsvorsprung mitten in der Rhone ist nicht sehr gut gezeichnet: nur eine kleine Stange, die je nach Wasserstand mehr oder weniger gut sichtbar ist. Dieser Felsen hat mehrere Legenden hervorgebracht: König Ludwig soll, als er im Jahre 1248 zum siebten Kreuzzug aufbrach, um Palästina vom ägyptischen Sultan zu befreien, die Rhone in Richtung Aigues-Mortes hinuntergefahren sein. Da er Hunger bekam, beschloss er, an diesem Felsen zu halten, der flach wie ein Tisch ist. Er wollte weder am linken noch am rechten Ufer anlegen, um keine Spannungen herauf zu beschwören.
Das Wetter hat sich verschlechtert aber trotzdem ist ein Stadtbummel angesagt. Mit dem Velo sind wir mitten in die Stadt gefahren und schlenderten auf den breiten Boulevards. Imposant ist das Haus der Köpfe, denn aus dem 16. Jh. der Renaissance Zeit als Konsul von Valance Antoine de Dorne der zahlreiche Köpfe an der Hausfassade abbildet. Beindruckt hat uns der Park mit dem Musikpavillon vom Zeichner Peynet aus dem Jahre 1942.
Bei der Hafeneinfahrt hat es Strömung und ich muss sehr aufpassen. Hinter der kleinen Einfahrtsmauer hat es ein Wrack, ein halb im Wasser versunkenes Fahrzeug aus älteren Zeiten, eine Ardeche, Kettenschlepper auf der Rhone. Ende des 19. Jh. und Anfang des 20. Jh. verkehren neun solcher Schlepper zwischen Valance und dem Meer. Sie ziehen sich an einer im Flussbett verankerten Kette vorwärts, wobei die riesige Winde von einem Dampfmotor angetrieben wird. Auf Bergfahrt hängen sich bis zu zwei Lastkähne hinter den Kettenschlepper.
 
Mi. 8.6.11, Viviers, 56 km, 7.6 Std, 3 Schleusen
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Viviers ist eine ehemalige Bischofstadt, die sich ihr historisches Zentrum erhalten hat. Es ist zweigeteilt: die Geschäfte in der Unterstadt und die religiösen Stätten in der Oberstadt. Die engen steilen Gassen, Kathedrale Saint-Vincent und der Hügel, von wo man das gesamte Rhonetal überblickt hat sich gelohnt. Bei Viviers hat es auch eine der ältesten Hängebrücken Frankreichs (die älteste ist bei Andance). Bei seinen Experimenten in seiner Fabrik in Annonay entdeckte der geniale Marc Seguin, dass die Zerreissfestigkeit eines Drahtes in direktem Verhältnis zum Durchmesser steht. Je dünner, desto reissfester. Um grosse Längen von reissfesten Kabeln herzustellen, brauchte man also nur Dutzende von dünnen Drähten zu verflechten.
 
Do. 9.6.11, Port de l' Ardoise, 56 km, 6.1 Std, 2 Schleusen
Bei der Fahrt in den Süden führt uns die Wasserstrasse bei dem Wasserkraftwerk Andre-Blondel in Bollene vorbei. Trotz seines Alters ist es das Kraftwerk, dass am meisten Strom produziert. Die Bauzeit betrug 4 Jahre, es war die grösste Wasserstrassenbaustelle der Nachkriegszeit. Die Schleuse von 22.5 m ist die höchste auf dem gesamten französischen und sogar auf dem europäischen Wasserstrassennetz. Trotz ihrer beeindruckenden Abmess-sungen stellt sie keine besondere Schwierigkeit dar, aber als wir ganz unten in der Schleuse sind, hinterlassen die immens hohen Schleusenwände dennoch einen unvergesslichen Eindruck. Wir haben uns über Funk angemeldet und können nach kurzer Wartezeit nach einem Frachter und zwei anderen Sportboten in die Schleuse einfahren. Als wir am Schwimmpoller (der geht mit dem Wasserstand automatisch herunter) angemacht sind wird das Wasser abgelassen. Wir sind in 8 Minuten unten, so schnell wie bei einer normalen 10 Meter Schleuse. In einem Seitenarm finden wir im Hafen Port de l' Ardoise unter deutscher Leitung sehr guten Platz zum Übernachten.
Fr.-So. 9-12.6.11, Avignon, 30 km, 3.9 Std, 1 Schleuse
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In einem Alt-Arm der Rhone liegt der Haupthafen von Avignon, der sogenannte Quai de la Ligne. Avignon geht ursprünglich auf ein natürliches Refugium oberhalb der Rhone zurück: den Felsen "Rocher des Doms", und der Name soll "Stadt des starken Windes" bedeuten. Der Papstpalst kann man gar nicht übersehen und mit seiner goldigen Maria auf der Turmspitze ist er sehr imposant. Mit dem Petit Train sind wir durch die engen Gassen bei den verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbeigefahren wie: Rocher des Doms, Pont Saint Benezet, der Stadtmauer entlang zum Platz Crillon, Musee Calvet, Place l' Horloge, Place Saint Pierre mit dem Palais de Papes.
Am Abend besuchten wir auf dem Platz Pie eine Musikgruppe die aber nicht unseren Stil hat.
Die Brücke Saint-Benezet aus dem bekannten Kinderlied "Sur le pont d' Avignon" stehen jetzt nur noch 4 Bögen. Trotzdem wird sie von vielen besucht,  mich reuten aber die € 5.50 und so sehe sie ich sie lieber vom Ufer aus an. Ursprünglich war die 970 Meter lange Brücke mit 23 Bögen die erste steinerne Brücke die um 1190 den unbändigen Fluss auf diese Entfernung überbrückte. Bei dem zerstörerischen Hochwasser anno 1669 brach sie zusammen und wurde ihrem Schicksal überlassen.
Mo. 13.6.11, Gallician, 73 km, 7.5 Std, 2 Schleusen
Zur weiteren Fahrt in den Süden haben wir Vollgetankt. Es hat 187 Liter Diesel Platz. Es bedeutet aber auch, dass wir anhand der Betriebsstunden fast doppelt so schnell fahren konnten nämlich im Durchschnitt 8.6 Stunden-kilometer (Rhein-Rhone Kanal 5 Stundenkilometer). Wir verlassen bei Aron die Rhone und fahren auf der Petit Rhone weiter. Der Strom ist nur 3 Km, wir hoffen natürlich, dass wir auf dem Rückweg auch so günstige Verhältnisse antreffen. Die Petit Rhone ist auch bald zu Ende und mit einer 20 cm Schleuse fahren wir auf dem Canal du Rhone a Sète weiter. Wir kommen gut voran und wollen am späteren Nachmittag an einem Liegeplatz in der Natur anlegen. Auf der Karte sind solche mit einem grünen Poller bezeichnet. Angekommen finden wir aber nur ein steiniges Bord vor und es macht uns nicht an hier zu übernachten. So fahren noch 10 km weiter zu einem richtigen Hafen.
Di./Mi. 14/15.6.11, Palavas-les-Flots, 37 km, 4.2 Std
Unser nächster Halt ist in der Nähe des Meeres. Das Anlegen im Querfluss le Lez quer zur Strömung mit ungeschützten Pfählen ist für unser Schiff nicht so ideal. So sind wir wieder zurück zum Kanal und finden um die Ecke einen wilden Anlegeplatz. Leider ist unterhalb der Wasserlinie ist einen Absatz vorhanden und Pneus sind jetzt gefragt. Da wir das nicht haben, kommen meine Dachlatten die ich von zu Hause präpariert mitgenommen habe zum Zuge. Sie halten das Schiff vom Ufer fern wenn ein grosser Frachter vorbei fährt. Es hat super funktioniert und die Latten brechen, trotz meinen Befürchtungen, nicht. Da wir nur ein Kilometer vom Meer sind ist am Nachmittag baden angesagt. Der Sand ist so heiss, dass wir nicht ohne Schuhe laufen können. Die Sonne scheint mit 30 Grad aber ich war nicht einmal 5 Minuten im Wasser. Heldrun und die Schifferkollegen halten es länger aus. Das Wasser soll um die 17 Grad kalt/warm sein. So haben wir alle den Nachmittag trotzdem genossen.
Do./Fr. 16./17.06.11, Sète, 26 km, 3.5 Std.
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Heute heisst es sehr früh aufstehen, denn um 6.30 Uhr ist Abfahrt. In Frontignan befindet sich eine Dorfbrücke die nur um 8.30 und um 16 Uhr öffnet. Für uns Schiffer völlig unverständlich. Wir sind pünktlich da und können auch bald durchfahren. Der nächste Termin ist die Eisenbahnbrücke in Sète die nur um 10 und 19 Uhr aufmacht. Das klappt auch und so haben wir einen guten Hafenplatz der uns am Abend ein Schwede streitig machen will. Dank dem Hafenmeister seiner Quittung mit der Platzangabe C06 und € 31.- pro Nacht, können wir gut schlafen.
Heute wird für die nächste Etappe eingekauft, Wasser getankt, Pneus als Unterwasserfender organisiert und wir sind zum Coiffeur gegangen. Morgen werden um 10 Uhr die Brücken gehoben und wir fahren über den Etang de Thau weiter zum Canal du Midi weiter.